Wikingerdorf Haithabu

Veröffentlicht am 13. Juli 2025 um 22:28

Haithabu – Auf den Spuren der Wikinger

An einem windigen Tag mit tief hängenden Wolken habe ich Haithabu besucht – ein Ort, der nicht nur historisch bedeutsam ist, sondern auch eine ganz eigene, fast mythische Atmosphäre ausstrahlt. Schon beim Ankommen spürt man: Hier ist Geschichte nicht nur etwas Vergangenes – sie liegt förmlich in der Luft.

Haithabu (dänisch: Hedeby) war einst eine der bedeutendsten Siedlungen der Wikingerzeit – gegründet um 770, zerstört spätestens 1066. Strategisch gelegen am Ende der Schlei, einem tief ins Land reichenden Meeresarm der Ostsee, war der Ort ein zentraler Umschlagplatz im mittelalterlichen Fernhandel zwischen Baltikum, Skandinavien und Westeuropa. Heute liegt das Gelände bei Busdorf nahe Schleswig – still, weitläufig und geschichtsträchtig.

Beim Fotografieren der alten Wallanlagen, die noch immer beeindruckend das Gelände umschließen, wurde mir bewusst, wie groß diese frühmittelalterliche Stadt einst gewesen sein muss. Der Wind pfeift durch das Gras, Möwen kreisen über der Schlei – und man meint fast, das Knarren von Schiffen oder das Rufen alter Sprachen zu hören. Besonders faszinierend fand ich die Rekonstruktionen der Wikingerhäuser: Eingebettet in die Landschaft wirken sie fast wie aus der Zeit gefallen.

Meine Kamera hat versucht einzufangen, was Worte nur schwer beschreiben können: Die Weite der Landschaft, die Schwere der Geschichte, die stille Präsenz eines Ortes, der einst von Leben vibrierte. Haithabu ist heute – gemeinsam mit dem Danewerk – das bedeutendste archäologische Bodendenkmal Schleswig-Holsteins und zählt seit 2018 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Ein Ort für Geschichtsinteressierte, Naturfreunde und Fotograf*innen gleichermaßen – eindrucksvoll, archaisch, unvergessen.

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